Seit 12 Jahren besteht die Autonomieregion in Nord- und Ostsyrien. Im Zuge des syrischen Aufstandes begann dort die Revolution. In den drei kurdisch geprägten Kantonen Afrin, Kobane und Cizire wurde eine autonome Selbstverwaltung aufgebaut. Mittlerweile kontrolliert die »Autonome Verwaltung Nord- und Ostsyriens« etwa ein Drittel des syrischen Staatsgebiets. Unter ihrem Dach vereint sie unterschiedliche Ethnien, Religionen und Sprachen. Sie ist damit ein Hoffnungschimmer für einen demokratischen Aufbau in Syrien.
Seit ihrer Gründung musste sich die Region gegen zahlreiche Bedrohungen verteidigen. Neben den Auseinandersetzungen mit dem Assad-Regime sind es vor allem die Kriege mit der Türkei und dem sog. Islamischen Staat. Durch den syrischen Bürgerkrieg ist die Region zudem vom einem Embargo betroffen, das die Grundversorgung stark beeinträchtigt. Trotz all dieser Widrigkeiten befindet sich die Gesellschaft in einem steten Aufbau und entwickelt sich weiter.
Nun steht die Region jedoch vor existentiellen Herausforderungen. Vor allem der Energieversorgung droht der Kollaps. Türkische Luftangriffe haben die Kraft- und Umschaltwerke in der Region weitgehend zerstört. Strom ist Mangelware und wird meist durch schmutzige Diesel-Generatoren erzeugt. Sie sichern über Pumpensysteme auch die Versorgung mit Grundwasser. Sowohl die Zivilbevölkerung leidet alltäglich am Strom- und Wassermangel, doch auch die Landwirtschaft – in einer ohnehin bereits vom Klimawandel am meisten betroffenen Regionen – ist stark beinträchtigt.
Doch wir können etwas tun. Durch saubere Energie aus der Sonne in Syrien. Der Aufbau von dezentralen Solarpanels soll dazu beitragen, kommunale Einrichtungen, Krankenhäuser, Schulen oder Frauenhäuser mit Strom zu versorgen.
Weiterlesen:
Thomas Schmidinger: Krieg und Revolution in Syrisch-Kurdistan. Analysen und Stimmen aus Rojava. Mandelbaum Verlag, Wien 2017.
Michael Wilk (Hrsg.): Erfahrung Rojava – Berichte aus der Solidaritätsarbeit in Nord-Ostsyrien. Edition AV, Lich 2022.